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Die Architektin Lisa Muscat spricht darüber, wie wichtig es ist, verschiedene Perspektiven zu haben und Ideen auszutauschen

Für Liza Muscat von M Atelier besteht die Herausforderung in der Architektur darin, viele verschiedene Perspektiven in einer einzigen Vision zu vereinen. Liza startet bei einem Projekt stets damit, die Story zu erfassen, die das Gebäude erzählen will. Dabei bringt jedes Teammitglied von M Atelier ganz eigene Perspektiven ein. Und auch die Kunden bringen sich ein. Aber auch das Gebäude selbst, sein Kontext und die Geschichte der Umgebung müssen berücksichtig werden. Ebenso wie die Perspektive des Besuchers, der die Story des Gebäudes ja schlussendlich selbstständig lesen und auf seine Weise interpretieren wird. 

Praktischerweise ist Liza ein Naturtalent, wenn es darum geht, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Ihr Architekturbüro hat zwei Niederlassungen, eine in Dubai und eine in Porto. Dadurch arbeitet das Team von M Atelier in zwei Kulturkreisen, dem europäischen und dem nahöstlichen. So ist es für das Team zu einer Selbstverständlichkeit geworden, bei den Projekten auf ein ausgewogenes Verhältnis zu achten: zwischen dem Selbstbewusstsein und dem ungezwungenen Charme des alten Portugals einerseits und der Dynamik und der jugendlichen Energie des Golfs andererseits. Und genau so möchte Liza es auch haben. Für sie ist die Arbeit mit nur einem Bezugspunkt einengend und einer erfolgreichen Architektur nicht zuträglich. 

Bei ihrem Besuch des World Architecture Festivals war es genau diese Vielfalt der Meinungen zu einzelnen Projekten, die Liza besonders beeindruckte. Auch Kritiker bringen ihre Sichtweisen ein. Eine Tatsache, die Liza nicht beunruhigt, sondern als Bestätigung dafür sieht, dass Erfolg nie die Leistung eines Einzelnen ist. Ein Gebäude ist so markant und muss für so viele unterschiedliche Menschen so viele verschiedene Dinge sein, dass es doch eher seltsam wäre, wenn es nicht auch eine Reihe unterschiedlicher Reaktionen hervorriefe. Die eigentliche Herausforderung für Architekten besteht darin, diesem multifunktionalen Raum eine klare Ausrichtung zu verleihen. Ihre faszinierenden Ansichten darüber, wie dies gelingen kann, erfahren Sie bei Lizas Gespräch mit Karl Lennon am Rande des WAF 22. 

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