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Julião Pinto Leite – WAF 22 lädt die Welt in das pulsierende Architekturzentrum Lissabon ein

Es ist ein stolzer Moment für die A&D-Community in Portugal: Als Gastgeber des WAF 22 sind sie derzeit der Nabel der Welt in der Architekturbranche. Für Julião Pinto Leite, Partner des Lissabonner Architekturbüros OODA Architectural Design, bedeutet das, dass er seine natürliche Neugier und seinen Entdeckergeist aktuell ausleben kann – ohne dafür seine Heimat verlassen zu müssen. Der Austausch von Ideen, der Aufbau von Partnerschaften und Neugier bilden die Grundlage der Arbeit von Julião und OODA. Um Erfahrung zu sammeln und Selbstvertrauen zu gewinnen, mussten Julião und seine Kollegen jedoch viele Jahre außerhalb Portugals verbringen. So arbeitete Julião zum Beispiel einige Zeit in Brasilien und in London. Da ist es doch sehr schön, wenn die Welt einmal zu einem selber kommt! 

Julião ist der Auffassung, dass das Gespür für den jeweiligen Standort ausschlaggebend ist. Nur so könne man Gebäude entwerfen, die den Menschen, die sie später nutzen, wirklich Freude bereiten. Nur wenn ein Architekt ein tiefgreifendes Verständnis vom gesamten Kontext des Gebäudes aufbaut, kann er etwas schaffen, das über den rein funktionalen Wert hinausgeht. Was dann entstehen kann, ist quasi ein Kunstwerk, das mit seiner Umwelt kommuniziert und interagiert. Portugal ist ein Land am Scheideweg: Es blickt einerseits auf eine lange Geschichte zurück, befindet sich andererseits aber in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels. Die Auseinandersetzung mit der Frage, wie ein Gebäude mit seinen Bewohnern und deren Lebensumständen interagiert, ist Teil dieser sozialen Neuorientierung.  

Damit das Ergebnis eines kreativen Prozesses letztlich zum Erfolg wird, ist laut Julião Neugier eine Grundvoraussetzung. Um von den Interessen und der Neugier aller 50 Architekten zu profitieren, arbeitet OODA als Kollektiv, in dem alle Ideen den gleichen Stellenwert besitzen. Im Gespräch mit Karl Lennon am Rande der WAF in Lissabon beschreibt Julião, wie er als Junge begeistert mit seinen Bauklötzen spielte. Auch heute noch sieht er sein Architekturbüro als eine Gruppe von Spielkameraden. Diese sind zwar alle erwachsen, blicken aber immer noch voller Neugier auf die Welt, der sie hoffentlich ihren Stempel aufdrücken können. 

 

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